achtsam sprechen, achtsam zuhören

Buchtipp: Thich Nhat Hanh / Bewusste Kommunikation

 

Es gibt Bücher, die ein Leben verändern können – unter der Voraussetzung, dass die Leserin, der Leser sich mit dem Autor auf die Reise macht, sich befreit von „Gewohnheitsenergie“, wie Thich Nhat Hanh es nennt.

 

Schon mehrfach habe ich über den außergewöhnlichen Mönch aus Vietnam, sein Leben und seine Botschaft an uns berichtet, zuletzt in einer Kurzbesprechung seines Ratgebers „Einfach sitzen”.

Auch in seinem Buch „achtsam sprechen, achtsam zuhören” (O. W. Barth Verlag, 2014) klingt vieles ungewohnt für die Ohren eines nüchtern-sachlichen Mitteleuropäers, manches wird er als Zumutung empfinden: „Dem inneren Kind zuhören”, „tief hineinschauen”, oder „Ich leide, bitte hilf mir” – solche Worte findet man eher selten bei Twitter, WhatsApp, FAZ oder SPIEGEL. Und genau darum geht es.

Die ersten Sätze im vorliegende Buch lauten:

Nichts und niemand kann ohne Nahrung leben. Alles, was wir zu uns nehmen, wirkt entweder heilend oder es schadet uns.

Anschließend erklärt uns der Autor, dass jede Art von Kommunikation auch Nahrung ist. Und dass wir beim Zuhören, Sprechen und Schreiben ebenso achtsam sein sollten wie beim Essen und Trinken.

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf gesunde Ernährung achten, ist ein solcher Einstieg ins Thema Kommunikation ein kluger Schachzug. Denn so achtlos sich viele von uns noch vor wenigen Jahren ernährt haben, so dumm ist heute oft unser Verhalten in Gesprächen, Telefonaten und beim Schreiben von E-Mails – im beruflichen wie auch im familiären Umfeld.

Thich Nhat Hanh hält uns in seinem Buch den Spiegel vor, aber er beschreibt auch handfeste Methoden, mit denen wir zu mehr Verständnis für das Leiden anderer gelangen, zu mehr Freundlichkeit und weniger Ichbezogenheit.

Liebe lap-land-Fans, ich habe dieses Buch in den letzten Tagen mit Bedacht und mit viel Freude gelesen, während eines Kurzurlaubs in Versailles. Und ich habe beschlossen, einiges in meinem Leben zu ändern. Dabei habe ich mir selbst – wie von Thich Nhat Hanh empfohlen – eine Deadline gesetzt, als es beispielsweise um das Schreiben eines versöhnlichen Briefs ging.

Buchcover: Verlagsgruppe Droemer Knaur; https://www.droemer-knaur.de/buch/7985395/achtsam-sprechen-achtsam-zuhoeren
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