… andernfalls haben sie es schwerer als normal Begabte.
In „Zu viel Schule“ habe ich über „Achtzehn beliebte Irrtümer zum Thema Bildung“ geschrieben. Den Abschnitt über den dritten Irrtum habe ich mit „Halo, Pygmalion & Co.“ überschrieben.
Kurz gesagt laufen Halo-Effekt und Pygmalion-Effekt darauf hinaus, dass gut aussehende Kinder und ebenso die Söhne und Töchter von Akademikern von vielen Lehrpersonen bessere Schulnoten als andere Schüler erhalten – für die gleiche Leistung.
Armin Himmelrath berichtet nun in seinem neuen SPIEGEL-Artikel von einer aktuellen Langzeitstudie, die zu verblüffenden Resultaten gelangt ist:
Gymnasiasten, deren Eltern ein niedriges Bildungsniveau haben, fallen im Laufe ihrer Schulzeit immer weiter zurück. Besonders groß ist die Gefahr, wenn sie in der fünften Klasse in Mathematik und Deutsch noch Einsen auf dem Zeugnis stehen hatten. Das ist das überraschende Ergebnis einer noch unveröffentlichten Langzeitstudie von Bildungsforschern (…).
Wie meistens bei solchen Studien lassen sich die genauen Ursachen des Problems nicht einwandfrei belegen. „Dennoch“, so heißt es in dem Artikel, „sollten Bildungspolitik und Lehrer nicht auf diese Ursachenanalyse warten, bevor sie reagieren (…) Wichtig sei es jetzt, auf die besonders guten Fünftklässler mit wenig bildungsstarkem Elternhaus ‚ein besonderes Augenmerk der Schul- und Bildungspolitik‘ zu legen“.